Von mir gab es schon länger nix zu hören und es wird wieder Zeit einen Beitrag zu liefern, und zwar einen edukativen. Diesmal geht es nicht um die Sprache, sondern um Land und Menschen. Dabei möchte ich vorallem ein wenig die harte Realität hier darstellen und mit den Gerüchten aufräumen...
Ja, es stimmt, viele Menschen sind hier gut aussehend, gut gekleidet und blond, wenn auch nicht alle. Tatsächlich ist Schweden aber auch ein krasses Einwandererland, was dann bei seinen gerade mal 9 Millionen Einwohnern ziemlich stark ins Gewicht fällt. Des Weiteren ist noch zu erwähnen, dass wirklich alle hier Erik Berglind, Christian Lindström, Linda Petersson, Fredrik Johansson, Maria Holmström oder Katarina Bergkvist heißen. Einfach immer Larsson, Nilsson, Karlsson, Petersson, Andersson, whatever oder meist zwei der Wörter Holm, Berg, Ström, Lind/Lund, Gren, Kvist oder Blom kombinieren oder zumindest eines davon mit einem fremden Wort. Es war letztens witzig, als zufällig das schwedische Wer wird Millionär lief und nach nem schwedischen Autor gefragt war. Unnötig zu sagen, dass die vier kaum auseinander haltbaren Namen natürlich in die o.g. Kategorien passten und die Personen schien es wirklich alle zu geben...
Auch komm ich nicht drum herum euch die Ordnungspolitik dieses Landes vorzustellen. Prinzipiell ist einfach alles (was Spaß macht) teuer, begrenzt oder verboten.
Beispiel Alkohol: In den normalen Geschäften gibt es nicht mehr als 3,5%iges Bier, Folköl. Auch gibt es hier sogar noch leichteres Bier mit bis zu 2,2%, sog. Lättöl. Alles andere gibt es dann nur in den staatlichen Systembolagets, wo man natürlich erst ab 20 reinkommt.
Das heißt "normales" Starköl gibts hier auch erst ab 20. Dass alles viel teurer ist, brauch ich glaube ich nicht zu erwähnen. Der billigste Sekt kommt hier 6 Euro, Wodka ab 20-30 Euro usw. Das erklärt auch warum soviele Schweden jährlich mit leeren Autos nach Deutschland und woanders fahren und mit vollen zurückkehren. Die Systembolaget selbst darf man sich aber nicht einfach als teuren Späti vorstellen. Diese Läden haben nie länger als zum frühen Abend auf, ich glaube meisten so bis 18 Uhr, mitunter vielleicht bis 20 Uhr. Dafür machen sie am Wochenende schon nachmittags zu. Und dann ist die Party vorbei, denn anders gibt es den harten Stoff wie Bier hier nicht. Und wenn man abends weggehen will, fragen die auch ständig und am Eingang von fast jeder Bar nach der legitimation, um sicher zu gehen, dass keine 18jährigen 5%iges Bier trinken. Witzig finde ich auch diese Schilder, die in jedem Bus hängen:
Frei übersetzt: Hast du jemanden gesehen, der Alkohol an Jugendliche verkauft? Ruf die Polizei unter 114 14 an und berichte, was du weißt.
Die Schwedische Alkoholpolitik fasst euch unser schwedischer Freund hier zusammen:
Was gibt es noch zu erwähnen?
Rauchen ist natürlich in Kneipen und Büro und so verboten. Zigaretten sind natürlich auch teuer.
Neulich wurde ich von einem Rudel Jugendlichen angequatscht, ob ich deren Lottoschein abgeben kann. Das scheint also auch verboten zu sein...
Prostitution ist hier natürlich auch verboten. Frauen dürfen sich zwar anbieten, aber der käufliche Erwerb sexueller Dienstleistungen ist verboten und kann sogar mit Freiheitsstrafen geahndet werden.
In Kneipen weggehen geht hier in der Regel bis 1, dann machen die meisten Kneipen schon dicht. In Ausnahmefällen kann es bis drei gehen und ein paar abzählbare Clubs der Stadt dürfen bis 5 aufhaben. Das erklärt natürlich auch, warum hier abends dann weniger los ist. Das Bild hier ist gestern auf einer U-Bahn-Station der Stadt entstanden, 23:43 Uhr übrigens:
Hier steppt der Bär. Bis 1 fahren die U-Bahnen und Busse, danach gibt es nur Nachtbusse, die einmal die Stunde fahren. Aus den Scheiben der Tunnelbanor und Bussar;-) kann man hier auch immer rausgucken; niemand wagt es hier was reinzukratzen oder draufzuschreiben. Alkohol wird selbstverständlich nie in den öffentlichen Verkehrsmitteln verzehrt. Und warum auch immer, Schweden haben auch an den Bushaltestellen ein gewisses Ordnungsbewusstsein, d. h. wenn man an der Haltestelle auf den Bus wartet, dann macht man das auch schon 10 Minuten vorher in einer Warteschlange. Wenn die Tunnelbana gar ausfällt und ein Ersatzbus fahren muss, dann sieht das schnell mal so aus:
Mein Bus fährt übrigens auch am Tage manchmal nur zweimal die Stunde. Es fällt mir schwer, das einzugestehen, aber BVG - ick vermisse dir wirklich!
Das also ist Stockholm, die selbsternannte Hauptstadt Skandinaviens. Ich hoffe, ihr habt jetzt ein ein wenig sachlicheres Bild von unserem geilen Nachbarn im Norden. Trotz aller Kritik, jag älskar dig, Stockholm!
Auch komm ich nicht drum herum euch die Ordnungspolitik dieses Landes vorzustellen. Prinzipiell ist einfach alles (was Spaß macht) teuer, begrenzt oder verboten.
Beispiel Alkohol: In den normalen Geschäften gibt es nicht mehr als 3,5%iges Bier, Folköl. Auch gibt es hier sogar noch leichteres Bier mit bis zu 2,2%, sog. Lättöl. Alles andere gibt es dann nur in den staatlichen Systembolagets, wo man natürlich erst ab 20 reinkommt.
Was gibt es noch zu erwähnen?
Rauchen ist natürlich in Kneipen und Büro und so verboten. Zigaretten sind natürlich auch teuer.
Neulich wurde ich von einem Rudel Jugendlichen angequatscht, ob ich deren Lottoschein abgeben kann. Das scheint also auch verboten zu sein...
Prostitution ist hier natürlich auch verboten. Frauen dürfen sich zwar anbieten, aber der käufliche Erwerb sexueller Dienstleistungen ist verboten und kann sogar mit Freiheitsstrafen geahndet werden.
In Kneipen weggehen geht hier in der Regel bis 1, dann machen die meisten Kneipen schon dicht. In Ausnahmefällen kann es bis drei gehen und ein paar abzählbare Clubs der Stadt dürfen bis 5 aufhaben. Das erklärt natürlich auch, warum hier abends dann weniger los ist. Das Bild hier ist gestern auf einer U-Bahn-Station der Stadt entstanden, 23:43 Uhr übrigens:
Das also ist Stockholm, die selbsternannte Hauptstadt Skandinaviens. Ich hoffe, ihr habt jetzt ein ein wenig sachlicheres Bild von unserem geilen Nachbarn im Norden. Trotz aller Kritik, jag älskar dig, Stockholm!

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